Sauna selber bauen mit heim-und-garten.net

Die Zahl der Saunagänger steigt immer weiter. Die Gründe dafür liegen auf der Hand, denn ein Saunaaufenthalt ist entspannend, reinigt Körper und Geist und stärkt außerdem noch die Abwehrkräfte. Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass sich immer mehr Menschen eine eigene Sauna selber bauen wollen. Dementsprechend wird auch das Angebot von vormontierten Saunabausätzen immer größer, denn ein mit einem solchen Bausatz kann jeder seine eigene Sauna für relativ wenig Geld selbst zusammenbauen. Anleitungen und Tipps Sauna Bausatz gibt es im Internet in rauen Mengen.

Wer aber handwerklich geschickt ist und sich eine richtig individuelle Sauna vom ersten Balken an selbst bauen möchte, hat es meist schwer, brauchbare Informationen darüber oder Anleitungen dafür zu finden. Eine hochwertige und gemütliche Sauna selbst zu bauen, ist eine Herausforderung, die schon eine gewisse handwerkliche Erfahrung voraussetzt.

Sauna selber bauen
Bild: © BillionPhotos.com – fotolia.com

Aus diesem Grund gibt es hier keine exakte Bauanleitung zum Nachbauen, sondern vielmehr wichtige Tipps und Tricks zum Selbstbau der eigenen Sauna. Die Planung der Konstruktion und den eigentlichen Aufbau der Selbstbau-Sauna sollte jeder, der es sich zutraut, eine Sauna selbst zu bauen, schon selbst hinbekommen. Allerdings ist es auch für erfahrene Hobbyhandwerker unheimlich wichtig, sich im Vorfeld mit den Besonderheiten des Saunabaus zu beschäftigen, damit man auch lange viel Freude an seiner selbst gebauten Sauna hat. Nachfolgend haben wir für Sie unsere Sauna-Favoriten zusammengestellt:

Die Wahl des richtigen Standorts für die eigene Sauna

Theoretisch kann man eine Sauna überall errichten, wo genug Platz vorhanden ist. Eine klassische kleine Sauna benötigt nicht mehr Grundfläche als 4 Quadratmeter, denn bei einer Wandlänge von 2 x 2 Metern ist genug Platz für mindestens zwei Personen. Es ist davon abzuraten, eine Sauna unter eine Dachschräge zu bauen, sofern man diese in die Konstruktion mit einbezieht.

Das liegt an der späteren Temperaturverteilung innerhalb der Sauna. Verläuft das Dach der Sauna größtenteils schräg nach oben, staut sich später dort die Hitze und es können Temperaturen entstehen, bei denen Brandgefahr herrscht. Gleichzeitig kommt im unteren Bereich nicht mehr viel von der Hitze an, der gemütliche Sauna-Effekt verpufft.
Der ideale Raum für eine Sauna ist natürlich trocken. Darüber hinaus ist es notwendig, dass man eine anständige Be- und Entlüftung sicherstellen kann, idealerweise kann man diese mittels eines Mauerdurchbruchs realisieren oder man hat zumindest ein Fenster in direkter Nähe. Wichtig ist auch ein Starkstromanschluss, denn ein richtiger Saunaofen arbeitet gern mal mit Spannungen um die 400 Volt. Bereits jetzt sei eindringlich darauf hingewiesen, dass es sich bei diesem Anschluss nicht um eine gewöhnliche Steckdose handelt. Wer viel Zeit und Geld in den Bau seiner eigenen Sauna investiert, sollte sicherheitshalber darüber nachdenken, den Stromanschluss von einem erfahrenen Elektriker installieren zu lassen.

Das Holz für die eigene Sauna

Für den Saunabau kann man nicht irgendwelche beliebigen Hölzer verwenden, denn schließlich ist es im Betrieb hohen Temperaturen und Feuchtigkeit ausgesetzt. Es gibt spezielles Saunaprofilholz, welches man unbedingt verwenden sollte. Dabei handelt es sich um Paneelen mit extra tiefer Nut-Feder-Verbindung. Die Holzsorte dagegen hängt vom eigenen Geschmack ab. Sehr beliebt sind Abachi oder Zedernholz.

Bei der Holzauswahl für die Lattenkonstruktionen der Wände und der Belüftungskonstruktion an der Wandseite ist nicht viel zu beachten. Der wichtigste Punkt hierbei ist, dass die Latten mindestens 30mm dick sind. Wieviel Holz benötigt wird, hängt natürlich immer von der gewünschten Konstruktion der Sauna ab.

Für die Gartensauna ist die richige Auswahl der Materialien übrigens noch wichtiger. Regen und Schnee, Frost und Hitze fordern von den verwendeten Hölzern eine Menge ab. Wer hier nicht aufpasst, hat schon nach ein oder zwei Jahren eine defekte und unansehnliche Gartensauna.

Bauteile, Geräte und weitere Materialien für den eigenen Saunabau

Neben dem Holz werden logischerweise noch weitere Materialien benötigt:

  • Mineralwolle oder vergleichbares Material zur Wärmedämmung
  • Aluminiumfolie (Alu-Dampfsperrfolie aus dem Baumarkt, nicht die vom Supermarkt)
  • Dickes Aluminium-Klebeband
  • Saunatür
  • Saunaofen plus Steuerung
  • Abluftkanal

Die Saunatür

Eine Saunatür ist nicht einfach nur eine gewöhnliche Glastür. Man darf nicht vergessen, welchen äußeren Einflüssen sie ausgesetzt ist. Sie muss dicht, dick und hitzeresistent sein. Eine gewöhnliche Glastür, wie man sie vielleicht zwischen Eingangs- und Wohnbereich einbauen würde, hält den Belastungen nicht stand. Daher ist es empfehlenswert, die Tür nicht selbst zu bauen, sondern hier tatsächlich auf einen (nicht vorgefertigten oder vormontierten) Bausatz zurückzugreifen. Im Fachhandel gibt es fertige Türen inklusive Rahmen zu kaufen, die man nur noch in seine Saunakonstruktion einfügen muss und bei denen man sicher sein kann, dass die Tür den Ansprüchen an eine Saunatür entspricht.

Oftmals gibt es im Sauna-Fachhandel auch günstige Angebote für individuell zusammenstellbare Bausätze, die alle nötigen Bauelemente beinhalten und nach Bedarf angepasst werden können. Solche Bausätze enthalten neben der Tür also auch schon die Hölzer, die man später nach seinen eigenen Wünschen zuschneiden kann. In der Regel ist es auch kein Problem, den Bausatz erweitern zu lassen, wenn man für seine Traumsauna mehr Holz benötigt.

Der Saunaofen

Keine Sauna kommt ohne einen Saunaofen aus. Für welche Bauweise man sich entscheidet, ist von den persönlichen Vorlieben abhängig. Allgemein gilt, dass ein Saunaofen im Fachhandel gekauft werden sollte und sichergestellt ist, dass er auch VDE-geprüft ist. Die Heizleistung orientiert sich an der Größe der selbst gebauten Sauna.
Die individuell benötigte Leistung hängt von vielen Faktoren ab. Bei schlecht isolierten Wänden oder einer zu dünnen Glastür wird natürlich mehr Leistung benötigt, als bei einer optimal gebauten Sauna der gleichen Größe. Um die ungefähre Größenordnung der benötigten Ofenleistung zu berechnen, kann man von folgender Faustformel ausgehen:

Volumen des Innenraums der Sauna x 0,7 = Benötigte Leistung in KW. Baut man zum Beispiel eine quadratische Sauna mit 2 x 2 x 2 Meter Kantenlänge, hätte sie ein Volumen von 8 Quadratmetern. 8 multipliziert mit 0,7 ergibt 5,6. Der Ofen sollte also mindestens 5,6 KW Leistung erbringen. Die Steuerung des Ofens kauft man für gewöhnlich passend zu diesem beim selben Händler, damit es keine Inkompatibilitäten gibt.

Der Abluftkanal

Um verbrauchte heiße Luft aus der Sauna abzuführen, wird ein Abluftkanal benötigt. Im Idealfall wird dieser in etwa 70 cm Höhe an der Wandseite angebracht. Die heiße und feuchte Luft wird durch den Kanal bis zur Entlüftungsöffnung in der Hauswand geleitet. Man sollte hier durchaus auf einen gekauften Kanal zurückgreifen und nicht auf einen selbst gebauten aus Holzlatten, damit die heiße und feuchte Abluft nicht ständig gegen das Mauerwerk geleitet wird, was im Laufe der Zeit zu Schimmelbildung führen könnte.
Die Sauna selbst bauen
Nachdem die wichtigsten Punkte geklärt sind, geht es an den eigentlichen Bau der Sauna. Dabei gibt es einige Dinge zu beachten, vor allem was die Konstruktion des Unterbaus und die Montage der Wände angeht, welche an die Hauswände grenzen.

Saunawände selbst bauen

Eine Saunawand besteht für gewöhnlich aus einem Rahmenkonstrukt aus Holzlatten mit beidseitiger Verkleidung mit Paneelen. Es sollte eigentlich jedem Hobbyhandwerker, der sich den Saunabau zutraut, klar sein, wie man aus Holzlatten einen tragfähigen Rahmen für eine Wand baut und diesen mit Paneelen verkleidet.
Zunächst konstruiert man den Rahmen des Wandelements und verkleidet die Seite, die später die Außenseite sein wird. Anschließend werden die Hohlräume der Rahmenkonstruktion so dicht wie möglich mit der Mineralwolle oder einem ähnlichen Dämmmaterial aufgefüllt. Danach kommt die Alu-Dampfsperrfolie zum Einsatz. Mit dieser Folie deckt man nun die komplette Innenseite der Wand ab und befestigt sie so eng anliegend wie möglich. Eventuell entstandene kleine Löcher oder Spalte zwischen mehrere Folienbahnen werden mit dem Aluminium-Klebeband versiegelt.

Anschließend kann auch die Innenseite der Wand verkleidet werden. Natürlich muss man beim Bau der Wände darauf achten, nötige Aussparungen wie die für Be- und Entlüftung bereits während der Konstruktionsphase mit einzubeziehen.

Saunawände an der Hauswand: Hinterlüftung

Der größte Fehler, den man beim Saunabau machen kann, ist der, die Hinterlüftung zu vernachlässigen. Beim Saunen entsteht viel heiße und feuchte Luft. Die Feuchtigkeit kann sich zwischen Sauna- und Hauswand ansammeln und zu Schimmel führen. Daher ist es unheimlich wichtig, die Hinterlüftung nicht zu vergessen, um für eine gute Luftzirkulation zu sorgen.
Die Hinterlüftung ist im Grunde nichts weiter, als eine Unterkonstruktion, die an den Wänden, an die die Sauna später angrenzen soll, angebracht wird. Sie besteht aus mehreren senkrechten Holzlatten, die in einem Abstand von etwa einem halben Meter an der Wand angebracht werden. Die Dicke der Holzlatten sollte mindestens drei cm betragen, damit genügend Luft zirkulieren kann.

Um einen konstanten Luftfluss zu gewährleisten, müssen die Latten etwa jeweils 15 cm Abstand von Boden und Decke haben. Außerdem dürfen sie nicht an einem Stück angebracht werden, sondern in mehreren Einzelstücken, zwischen denen ebenfalls jeweils ein horizontaler Abstand von etwa 15 cm besteht.
Diese Konstruktion dient nicht nur als Abstandhalter, sondern wird außerdem fester Bestandteil der Saunawände an den Seiten der Hauswände. Daher verschraubt man im Anschluss stabile Hartfaser- oder Spanplatten mit dem Untergerüst. Wenn die Bodenkonstruktion der Sauna steht, werden die Wände genau so gebaut, wie die anderen Saunawände auch. Es folgt die Montage einer Rahmenkonstruktion, die Installation der Wärmedämmung und letztendlich die Verkleidung der Innenseite mit den Paneelen.

Boden und Decke der selbst gebauten Sauna

Beide Konstruktionen basieren auf dem gleichen Prinzip wie die Wände. Es ist in jedem Fall wichtig, dass die Saunadecke nicht zu nah an der Raumdecke ist. Es sollte mindestens ein Abstand von 15 cm bestehen, damit die Luftzirkulation gewährleistet ist.
Unter dem Boden muss die Luft nicht zwingend zirkulieren. Es kann allerdings auch nicht schaden, die Bodenkonstruktion auf einem Untergerüst zu montieren, wie man es für die Wände an der Hauswandseite verwendet.

Elektroinstallationen der eigenen Sauna

Wie bereits erwähnt, benötigen Saunaöfen in der Regel einen Stromanschluss, an dem 400 Volt anliegen. Dafür müssen spezielle Kabel verwendet und zusätzliche Sicherungsschaltungen installiert werden. Den Stromanschluss sollte man daher von einem Fachmann legen lassen, da Fehler beim Verlegen eines solchen Herd-Anschlusses lebensgefährlich sein und außerdem zu Bränden führen können.

Gleiches gilt für die Elektroinstallation innerhalb der Sauna, sprich Anschluss des Saunaofens, der Beleuchtung und weiterer Verbraucher wie eventuelle Musikanlagen. Was man allerdings selbst machen kann, ist die reine Verkabelung, also das Verlegen der Kabel innerhalb der Saunawände vom externen Stromanschluss bis zu den Stellen, an denen später Anschlüsse innerhalb der Sauna benötigt werden.

Man sollte unbedingt nur Kabel verwenden, die dick mit Silikon ummantelt sind. Das ist einmal notwendig, da andere Materialien, die der Hitze einer Sauna ausgesetzt sind, nach und nach spröde und damit zu einem unkalkulierbaren Risiko werden. Die Kabel kauft man am besten beim Elektriker, da er anhand der später benötigten Leistung die richtigen Kabel empfehlen kann, denn je nach Leistung müssen die Kabel einen bestimmten Mindestdurchschnitt haben.

heim-und-garten.net wünscht viel Spaß beim dem Projekt Sauna selber bauen!

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